Schematherapie   Baden Und Wien

Schematherapie

Baden und 1120 Wien

Die Schematherapie ist eine innovative Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie. Sie integriert in einer klaren und systematischen Weise verschiedene Therapierichtungen (beispielsweise Gestalttherapie, Psychodrama, Hypnotherapie) sowie aktuelle Erkenntnisse der Neurobiologie. Aktuelle Studien belegen ein breites Wirksamkeitsspektrum der Schematherapie.

Die Schematherapie wurde in den 1990 Jahren von Jeffrey E. Young entwickelt und stellt in ihrer heutigen Form eine effektive Methode vor allem für die Behandlung von Klienten und Klientinnen mit komplexen psychischen Problemen und Persönlichkeitsstörungen dar.

Was ist ein Schema?

Schematherapie bezieht sich auf aktuelle Probleme als auch auf deren Entstehungsgeschichte, die überwiegend in der Kindheit und Jugend zu finden ist.

Jeder Mensch entwickelt in seiner Kindheit Konzepte (Schemata) von sich selbst, von anderen und von der Welt. Diese Schemata sind die Grundlage dafür, wie wir später mit den verschiedenen Situationen im Erwachsenenleben umgehen.

Demnach ist ein Schema ein meist in der Kindheit entwickeltes Muster aus zusammengehörigen Erinnerungen, Gefühlen und Gedanken.

Ein Schema oder auch Lebensfalle genannt ist beispielsweise das anhaltende Gefühl von Unzulänglichkeit, die Überzeugung nicht liebenswert oder dumm zu sein oder auch das anhaltende Gefühl, besonders viel leisten zu müssen, gewisse Standards erreichen zu müssen und dabei nie zu genügen. Schemata sind biologisch tief verankert in uns. Sie steuern wie ein Autopilot unser Denken, Fühlen und Handeln.

Lebensfallen weisen uns darauf hin, dass Grundbedürfnisse in der Kindheit oder Jugend frustriert worden sind. Wenn die Grundbedürfnisse von Kindern (nach Liebe, Geborgenheit, Sicherheit, Akzeptanz oder Freiheit, sich auszudrücken) erfüllt worden sind, dann entstehen gesunde Schemata und Kinder können positive Bilder von sich und der Welt als Ganzes entwickeln.

Wurden allerdings die Grundbedürfnisse in der Kindheit und Jugend längerfristig frustriert, verletzt oder nicht beachtet, dann ist es nicht möglich, gesunde Schemata von sich und der Welt zu entwickeln. Dann entstehen in Wechselwirkung mit biologischen Faktoren (Temperament, Veranlagung des Kindes) dysfunktionale Schemata.

Was sind Modi und maladaptive Bewältigungsstrategien?

Wenn ein Schema aktiv ist, dann erleben wir meist sehr unangenehme Gefühle. Diese emotionalen Zustände nennen wir einen Modus, beispielsweise die “traurige Petra” oder der “wütende Gerhard”. Ein Modus ist ein bestimmtes Verhaltenssteuerungsprogramm, das maßgeblich das Fühlen, Denken und Handeln in der aktuellen Situation beeinflusst.

Während Schemata überdauernd und sehr rigide sind, betreffen Modi den emotionalen Zustand im Hier- und Jetzt und können sehr schnell wechseln.

Es gibt vier Gruppen von Modi: Kindliche Modi, Eltern-Modi, Bewältigungsmodi und gesunde Modi.

Menschen zeigen drei Möglichkeiten, um mit diesen unangenehmen Gefühlen/Modi umzugehen und diese zu bewältigen:

  • Unterwerfung
  • Vermeidung
  • Überkompensation

Was sind Ziele der Schematherapie?

Als Schematherapeutin helfe ich Ihnen, Ihrer eigenen Schemata und  Modi bewusst werden, damit Sie aus automatisierten Reaktionsmustern aussteigen können. In der Schematherapie lernen Sie Ihre kindlichen Modi zu trösten und zu versorgen, damit die frustrierten Bedürfnisse im Hier- und Jetzt erfüllt werden. Somit erlernen Sie neue gesündere Bewältigungsstrategien. Gleichzeitig werden maladaptive Elternmodi konfrontiert, bekämpft und reduziert. Sie lernen nach und nach die Aufgabe des Gesunden Erwachsenen selbst zu übernehmen.

Ziele der Schematherapie sind, seine eigenen Grundbedürfnisse zu kennen und diese adäquat selbst zu befriedigen. Wir arbeiten kontinuierlich am Aufbau und an der Stärkung des Gesunden Erwachsenen Modus und des Modus des Fröhlichen Kindes, indem maladaptive Elternmodi reduziert und kindliche Anteile versorgt werden.

Schematherapie

Techniken der Schematherapie

Welche Techniken werden in der Schematherapie eingesetzt und wie gestaltet sich die Beziehung zum Therapeut?

Die Schaffung einer sicheren therapeutischen Beziehung ist besonders wesentlich in der Schematherapie. Im Rahmen einer begrenzten elterlichen Fürsorge helfe ich Ihnen in einem begrenzten Ausmaß die in der Kindheit frustrierten bzw. verletzten Grundbedürfnisse zu erfüllen und konfrontiere gemeinsam mit Ihnen empathisch die aktualisierten maladaptiven Modi. Dabei gehe ich warmherzig, unterstützend, authentisch und gegebenenfalls auch konfrontativ vor, um ein Neu- und Nachlernen zu ermöglichen.

Emotionsorientierte Techniken

Mittels emotionsbasierter Techniken (Imaginationsübungen, Stuhl-Dialoge) helfe ich Ihnen Ihre Gefühle und Grundbedürfnisse wieder zu spüren sowie einen neuen Umgang damit zu entwickeln.

Kognitive Techniken

Kognitive Techniken werden eingesetzt, um die Gültigkeit von Schemata und Modi zu hinterfragen. Beispielsweise Wissensvermittlung zu Schemata, Modi, Grundbedürfnissen von Kindern und zu Gefühlen; Überlegung von Vor- und Nachteilen bestimmter Gedankengänge und Handlungsmuster; Führen von Modus-Tagebüchern und das Erstellen von Selbstinstruktions-Karten.

Verhaltensbezogene Techniken

Verhaltensbezogene Techniken (z.B. Verhaltensexperimente, Aufbau neuer Aktivitäten und Rollenspiele) helfen neues Verhalten zu erproben.